Das Donaumoos

Die Entstehung des Donaumoos
In der Senke, in der heute das altbayerische Donaumoos liegt, floss einst die Donau. Im Laufe der Zeit verlagerte sich ihr Lauf nach Norden und an ihren Ufern bildeten sich mächtige Kiesablagerungen. Dadurch konnte das Wasser nach der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren nicht mehr zur Donau hin abfließen und staute sich. Abgestorbene Pflanzen lagen nun unter Wasser und zersetzten sich durch mangelnden Sauerstoff nur noch teilweise: Torf entstand. Mit einem Wachstum von ca. einem Millimeter pro Jahr bildeten sich an manchen Stellen des Donaumoos Torfschichten von bis zu zehn Metern.
Die große Trockenlegung
1790 begann unter Kurfürst Karl Theodor die großangelegte Entwässerung des Donaumoos. Durch das Ziehen von Gräben wurde das Donaumoos entwässert und Boden für die Landwirtschaft gewonnen. Um diesen zu bewirtschaften, lockte man die sogenannten Kolonisten ins Donaumoos. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der ehemalige Moorboden schlecht für die Landwirtschaft geeignet war. Das Leben der Mösler war hart und von Armut geprägt.
Erst mit der Gründung des Moorversuchsguts um 1890 änderte sich das Leben der Bauern im Moos. Die Züchtung von speziellen Kartoffel- und Roggensorten sowie die Entwicklung von Kunstdünger und Lecksalz für das Vieh machten eine ertragreiche Landwirtschaft möglich. Allerdings führt die Entwässerung des Torfkörpers dazu, dass er sich an der Luft zersetzt. So gehen jedes Jahr ca. 1,5 Zentimeter Torf verloren, der Boden sackt also nach und nach ab.


Torfschwund
Spätestens seit den 1990er-Jahren ist klar, dass der Torfschwund und das dadurch freiwerdende CO2 ein riesiges Problem für die Umwelt und die Bewohner des Donaumoos sind. Außerdem kann ein entwässertes Moor kein Wasser mehr halten, so dass sich Überschwemmungen häufen.
Um diese Entwicklung aufzuhalten und gleichzeitig weiterhin Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung des Donaumoos zu gewährleisten, entwickeln verschiedene Organisationen zukunftsfähige Konzepte. Auch die Gründung des HAUS im MOOS ist in diesem Zusammenhang zu sehen.
Der Donaumoos-Zweckverband
Das HAUS im MOOS und der Donaumoos-Zweckverband sind eng miteinander verbunden, doch es handelt sich um zwei völlig voneinander getrennte Körperschaften.
Aufgabe des 1991 gegründeten Zweckverbands ist es, dazu beizutragen, das Donaumoos als ländlichen Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraum für seine Bewohner zu erhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu verbessern sowie die Lebensräume von Flora und Fauna zu schützen und zu entwickeln. Die Schritte zur Erreichung dieser Ziele hat der Zweckverband im "Donaumoos-Entwicklungskonzept 2000–2030" festgehalten.
Das Donaumoos-Team
2021 hat Bayerns Regierung eine Förderung von 200 Millionen Euro für das Donaumoos verkündet. Das Geld soll in den nächsten zehn Jahren für den Erhalt von süddeutschlands größtem zusammenhängendem Niedermoor auf einer Fläche von 2000 Hektar eingesetzt werden.
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde das Donaumoos-Team gegründet. Es vereint Experten aus fünf Behörden, hinter denen das Landwirtschafts- und Umweltministerium stehen, die sich zum einen der Wiedervernässung auf ausgewählten Flächen widmen, und zum anderen den Bewohnern des Donaumoos in allen Fragen bezüglich der Vereinbarkeit von Besiedlung, Landwirtschaft und Naturschutz beratend zur Seite stehen. Mit seiner Arbeit unterstützt das Donaumoos-Team die Ziele des Donaumoos-Zweckverbands.